Nathalie Armbruster hat erstmals den Gesamtweltcup der Nordischen Kombiniererinnen gewonnen. Die 19 Jahre alte Abiturientin aus Freudenstadt im Schwarzwald kam in Oslo nach einem Großschanzensprung und einem Lauf über fünf Kilometer auf Rang sechs und sammelte damit im vorletzten Wettbewerb des Winters die nötigen Punkte, um Rang eins zu festigen.
Der prestigeträchtige Titel dürfte Armbruster auch über die für sie enttäuschende Nordische Ski-Weltmeisterschaft hinwegtrösten, bei der sie eine Medaille im Einzelwettbewerb als Sechste verpasste: „Ich bin so, so glücklich. Das ist immer noch unwirklich. Ich möchte meiner Familie und meinem Freund danken. Morgen halte ich diese Kugel in den Händen, wow“, sagte Armbruster, den Tränen nahe.
Ihre großen Rivalinnen dieses Winters, Ida Marie Hagen aus Norwegen und Haruka Kasai aus Japan, belegten die Ränge drei und neun. Das genügte nicht, um Armbruster noch einmal ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Den Tagessieg am legendären Holmenkollen sicherte sich Gyda Westvold Hansen. „Es ist einfach toll, dass wir Damen auf dem Holmenkollen springen dürfen“, sagte Armbruster nach der Premiere auf der Großschanze.
In der noch jungen Geschichte der Sportart ist Armbruster die erste deutsche Gewinnerin des Gesamtweltcups. Zuvor hatten die Amerikanerin Tara Geraghty-Moats sowie zweimal Westvold Hansen und im Vorjahr Hagen triumphiert.
Bei den Männern stand nach einem Sprung und dem folgenden Langlauf über zehn Kilometer Olympiasieger Vinzenz Geiger oben auf dem Siegerpodest. Jarl Magnus Riiber aus Norwegen war Zweiter vor Österreichs Johannes Lamparter. Riiber gab am Sonntag bekannt, sein Karriereende vorzuziehen und auf die letzten Weltcups in Lahti zu verzichten. Der Weg zum Sieg im Gesamtweltcup ist für den führenden Geiger damit frei, falls Riiber sich nicht noch umentscheidet. Kein anderer Kombinierer kann noch am deutschen Olympiasieger vorbeiziehen.