Die Sicherheitsmaßnahmen im Rahmen der Olympischen Spiele 2024 in Paris waren in Teilen „diskriminierend“ oder gar „rechtswidrig“. Zu diesem Schluss kommt ein dreiköpfiges Gremium aus Menschenrechtsexperten, das im Auftrag der Vereinten Nationen (UN) das Großevent in Frankreichs Hauptstadt im vergangenen Sommer analysiert hat und die Ergebnisse am Dienstag veröffentlichte.
Die Experten regten eine „unabhängige und unparteiische Überprüfung“ der während der Spiele ergriffenen Maßnahmen an, um daraus Lehren „für Frankreich und für andere Länder zu ziehen, wie künftig große öffentliche Veranstaltungen gesichert werden können“. Das französische Innenministerium lehnte es auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP ab, den Bericht zu kommentieren.
Die Experten erkannten an, dass Frankreich in den vergangenen Jahren erheblichen terroristischen Bedrohungen ausgesetzt war. Die französischen Behörden hätten auch einige „angemessene Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass die Olympischen Spiele frei von terroristischer Gewalt waren“, so der Bericht: „Einige Sicherheitsmaßnahmen schienen jedoch unnötig oder unverhältnismäßig zu sein, während andere diskriminierend oder sogar rechtswidrig waren.“
Zu häufig hätten die Maßnahmen „wahllos oder übermäßig umfassend“ gewirkt. Der Bericht nannte etwa die Überwachung mithilfe von Drohnen oder per Videoanwendungen mit künstlicher Intelligenz. Auch „Muster diskriminierender Polizeiarbeit“ seien festgestellt worden, „bei der Einzelpersonen oder Gruppen aufgrund ihrer politischen Ansichten, religiösen Zugehörigkeit oder ethnischen Herkunft ins Visier genommen wurden“.