Nadiem Amiri träumt nach dem nächsten Coup des FSV Mainz 05 schon zart von der Königsklasse. „Welcher Fußballer hat keine Lust auf die Champions League“, sagte der Spielgestalter von Mainz 05 nach dem überzeugenden 3:1 (1:0) bei Borussia Mönchengladbach am Dazn-Mikrofon. „Mir fehlen die Worte für die Truppe. Ich liebe diese Jungs, das ist Wahnsinn“, schwärmte er wenig später.
Für seinen Mitspieler Dominik Kohr sind 44 Punkte nach 25 Spielen für den kleinen FSV, der in der Vorsaison den Klassenerhalt erst am letzten Spieltag perfekt gemacht hatte, nicht weniger als „eine Sensation.“
Und doch, das zeichnet die 05er aus, weiß die Mannschaft, wie sich die unwahrscheinlichen Erfolge erklären lassen. „Wer viel investiert, wird auch belohnt. Unglaublich, was hier gerade abgeht“, sagte Amiri gut gelaunt. Er hat allen Grund dazu: Mainz wird nach diesem Wochenende und dem vierten Bundesligasieg in Serie einen Champions-League-Rang belegen.
Gegen die in der ersten Hälfte druckvollen Gladbacher – die ihrerseits von der Rückkehr nach Europa träumen – zeigten die Mainzer erneut, warum sie die zweitbeste Defensive der Liga stellen. Und offensiv ist der vorerst Tabellendritte laut FSV-Sportdirektor Niko Bungert „torgefährlich auf allen Postionen“.
So hatten Paul Nebel (39.) und Kohr (48.) für eine 2:0-Führung gesorgt. Nach Stefan Lainers Anschlusstor (73.), bei dem der Gladbacher von einem Patzer von FSV-Keeper Robin Zentner profitiert hatte, machte Amiri mit der Kapitänsbinde vom ausgewechselten Jonathan Burkardt am Arm den Sieg mit einem Distanzschuss klar (77.).
Bungert lobte Amiris „individuelle Klasse“ und, „dass er trotzdem die Ärmel hochkrempeln kann und für die Mannschaft läuft und kämpft“.
Exemplarisch für den Flow der Mainzer steht auch Amiris Freistoß-Vorlage zum Kohr-Treffer, bei dem er einen freien Raum erspäht hatte. „Bitte lauf einfach zwischen Elfmeterpunkt und Fünfer“, gab Amiri Kohr mit auf den Weg: „Dass es dann natürlich wieder klappt, ist unglaublich.“
Der im Januar 2024 von Bayer Leverkusen gekommene Spielmacher dürfte mit nun neun Torbeteiligungen in der Bundesliga auch wieder ins Blickfeld von Bundestrainer Julian Nagelsmann geraten sein. Es sei „nicht meine Aufgabe, das zu bewerten“, hielt sich Amiri, der 2019 und 2020 insgesamt fünf Länderspiele unter Joachim Löw absolviert hatte, bedeckt. Dafür lassen er und seine Mitspieler derzeit Woche für Woche Leistungen sprechen.