Bisher war der Pharmakonzern Novo Nordisk, der die Abnehmspritze Ozempic herstellt, gemessen am Börsenwert das wertvollste Unternehmen Europas. Doch jetzt hat das dänische Unternehmen die Position an der Spitze wieder verloren. Es wurde überholt vom Dax-Konzern SAP. Der im baden-württembergischen Walldorf ansässige Software- und Technologiekonzern wird derzeit an der Börse auf 316 Milliarden Euro taxiert, während Novo Nordisk umgerechnet auf rund 308 Milliarden Euro kommt.
Die SAP-Aktien haben eine Rally hinter sich, sie haben in den vergangenen zwölf Monaten rund 40 Prozent zugelegt, fast doppelt so stark wie der Dax. Die erfolgreiche Cloud-Strategie hat den Aktienkurs in die Höhe getrieben. SAP stellt sein Geschäftsmodell um. Der traditionelle Verkauf von Software-Lizenzen entwickelt sich zunehmend in Richtung zu einer Vermietung von Anwendungen über die Cloud. Hinzu kommt das Geschäftsfeld künstliche Intelligenz, das sich bei SAP überraschend stark entwickelt hat. Für 2025 stellte der Konzern weiteres Wachstum in Aussicht.
Für Novo Nordisk ist die Lage dagegen schwieriger geworden. Dem Pharmariesen macht der wachsende Konkurrenzdruck auf dem Markt für Abnehmmedikamente zu schaffen. Die Aktien des Unternehmens haben seit ihrem Rekordhoch vergangenen Juni fast die Hälfte ihres Wertes verloren. Ein guter Teil der vom Geschäftserfolg mit Ozempic getriebenen Kursrally ist damit dahin. Zudem hatte Novo Nordisk auch mit Studiendaten zu einem weiteren geplanten Abnehmmittel die teils sehr hohen Erwartungen verfehlt.
Weltweit dominieren unangefochten US-Konzerne das Börsenranking. 2024 hatten nach einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY nur drei deutsche Unternehmen den Sprung unter die 100 wertvollsten Börsenkonzerne der Welt geschafft: SAP, Siemens und die Deutsche Telekom. 62 der 100 teuersten Unternehmen der Welt sitzen demnach in den USA.