„Ich habe wieder eine gute Länge im Sprung“, hatte Andreas Wellinger, 29, zum Abschluss der WM in Trondheim erleichtert erkannt. Eine Woche später ist er nun geflogen, geflogen und geflogen. Auf der Flugschanze in Vikersund in Norwegen, der größten der Welt, sprang der zweimalige Olympiasieger am Samstag 228,0 und 229,5 Meter weit. Keiner war besser.
Wellinger feierte seinen neunten Weltcupsieg – und den ersten auf einem solchen Monsterbakken. Am Sonntag wurde er noch einmal Zweiter hinter dem Slowenen Domen Prevc, der 247 Meter weit flog. Wellinger sicherte sich so die Spezialwertung der Raw-Air-Tour.
In Trondheim hatte Wellinger auf der Normalschanze eine WM-Silbermedaille gewonnen, schon das war ein erstes Glanzlicht nach langen, dunklen Winterwochen, in denen die deutschen Skispringer allesamt beständig zu kurz sprangen. Wellingers Langstreckenflug von Vikersund markiert nun den ersten Weltcupsieg des Deutschen Skiverbands seit drei Monaten. Der bis dahin letzte war Pius Paschke am 15. Dezember in Titisee-Neustadt gelungen. Karl Geiger wurde vorige Woche in Oslo am Holmenkollen Dritter, ein weiterer Beleg für den kollektiven Aufschwung.
Bei den Frauen gewann in Vikersund die Überfliegerin der Saison: Sloweniens Weltmeisterin Nika Prevc, 19 Jahre alt, die den Weltrekord gerade auf 236,0 Meter verbessert hatte. Die WM-Zweite Selina Freitag wurde Dritte.