Der Prozess um die Attacke auf den jüdischen Studenten Lahav Shapira in Berlin-Mitte geht am Donnerstag (9.30 Uhr) weiter. Zunächst sollen weitere Zeugen befragt werden. Danach könnte es nach bisherigen Planungen des Amtsgerichts Tiergarten zu Plädoyers und Urteil kommen. Der Angeklagte hatte die Gewalt gestanden und um Vergebung gebeten. Den Vorwurf eines antisemitischen Motivs für den Angriff auf seinen damaligen Kommilitonen wies der 24-Jährige jedoch zurück.
Die Anklage wirft dem früheren Lehramtsstudenten der Freien Universität (FU) gefährliche Körperverletzung vor. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Attacke am 2. Februar 2024 auf den inzwischen 32 Jahre alten Shapira antisemitisch motiviert war. Aus ihrer Sicht steht die Tat im Kontext mit der aufgeheizten Stimmung an der Freien Universität (FU) nach dem Terroranschlag der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.
Laut Anklage wurde der jüdische Student mit der Faust niedergeschlagen und getreten. Shapira erlitt eine komplexe Mittelgesichtsfraktur und eine Hirnblutung. Der in Berlin geborene Angeklagte, dessen Eltern aus dem Libanon stammen, hatte erklärt, es sei ihm „nicht um Politik gegangen“. Das Gericht hatte zu Prozessbeginn deutlich gemacht, dass die Motivation ein zentraler Punkt des Verfahrens sei. Nach erster Einschätzung sei eine Bewährungsstrafe bei einem antisemitischen Motiv kaum denkbar, so der Vorsitzende Richter.
© dpa-infocom, dpa:250416-930-445593/1
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