SV Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 2:4 (2:2), Tore: 0:1 und 0:2 Alassane Pléa (7., Foulelfmeter/28.), 1:2 Romano Schmid (39.), 2:2 André Silva (45.+1, Foulelfmeter), 2:3 Pléa (47.), 2:4 Tim Kleindienst (81.); Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rot für Kleindienst (90.+1)
Eine durchaus unterhaltsame Partie an der Weser. Zunächst ließ Bremen jedwede Sicherheit des zuletzt überraschenden Auswärtssiegs in Leverkusen vermissen. Kurz nach Spielbeginn stolperte Miloš Veljković im Strafraum in Gladbachs Robin Hack hinein. Alassane Pléa verwandelte den fälligen Elfmeter sicher. Beim nächsten Treffer konterte die Borussia zwar im Schneckentempo, Werder hielt es trotzdem nicht für nötig, den Spielfluss entscheidend zu stören – am Ende der Kette traf erneut Pléa per Direktabnahme.
Mit einer sicheren 2:0-Führung verteilte Gladbach dann jedoch leichtsinnig Geschenke. Erst postierte Borussia-Torwart Jonas Omlin seine Mauer so schlecht, dass Romano Schmid einen Freistoß halbhoch rechts daran vorbei ins Netz zirkeln konnte. Dann sorgte Lukas Ullrich für einen der unnötigsten Foulelfmeter der Saison: Beim Sprint aus dem Sechzehner hinaus checkte er auf der Strafraumkante Issa Kaboré von hinten um – und bescherte André Silva seine Torpremiere im Werdertrikot.
Allerdings verpuffte der Bremer Doppelschlag in Halbzeit zwei umgehend. Nach traumhafter Vorlage von Hack erzielte Pléa kurz nach Wiederanpfiff seinen dritten Treffer des Tages. Der Franzose rundete seine Gala mit einem Assist für Tim Kleindienst zum 4:2-Endstand ab. Kleine Makel aus Borussia-Sicht: Kleindienst sah in der Nachspielzeit noch Gelb-Rot. Gladbach gelang dennoch der vierte Auswärtssieg in Serie und ist weiter im Rennen um die Europapokalplätze.

FC St. Pauli
:
Bereit für den Klassenkampf
Lange sah es für St. Pauli nach einer vergleichsweise sorgenfreien Saison aus, doch die Abstiegsplätze sind gefährlich nahe gerückt. Das 1:0 gegen die TSG Hoffenheim liefert zwei zentrale Erkenntnisse.
1. FSV Mainz 05 - SC Freiburg 2:2 (1:0), Tore: 1:0 Jonathan Burkardt (34.), 1:1 Michael Gregoritsch (58.), 2:1 Andreas Hanche-Olsen (74.), 2:2 Lukas Kübler (79.); Besondere Vorkommnisse: Rot für Dominik Kohr (43.)
Mainz gegen Freiburg, Dritter gegen Fünfter: Wer vor der Saison auf diese Konstellation am 26. Spieltag der Bundesliga getippt hätte, wäre wohl mit einer königsklassenwürdigen Prämie entlohnt worden. Und Mainz begann dann auch wie ein Team, das sich ernsthaft um die Champions League bewirbt; war zunächst nicht allzu gefährlich, ehe es Anthony Caci schaffte, einen Ball am rechten Strafraumeck an Philipp Lienhart vorbeizuschmuggeln. Jonathan Burkardt hatte mit der perfekt servierten Flanke leichtes Spiel. Die Euphorie verpuffte jedoch rasch, Dominik Kohr zog Freiburgs Lucas Höler an der Strafraumkante am Arm – der Videoschiedsrichter nahm zwar Benjamin Brands Strafstoßsanktion zurück, dafür sah Kohr nach erneutem Studium der Bilder aber Rot wegen Notbremse.
Freiburg machte sich in Halbzeit zwei daran, das Spiel so seriös auf seine Seite zu ziehen, wie das ein Tabellenfünfter eben tut. Michael Gregoritsch, zur Halbzeit eingewechselt, um die Anspiele in der Offensive zu veredeln, wuchtete die Flanke von Christian Günter ins Tor, Lukas Kübler tat Selbiges nach Vorarbeit von Ritsu Doan. Kleiner Schönheitsfehler: Freiburgs Torhüter Noah Atubolu hatte vor Küblers Treffer eine Flanke nicht festgehalten und Andreas Hanche-Olsen das zwischenzeitliche 2:1 für Mainz erlaubt. Ein 2:2 also zum Ende. Wozu solch ein Punkt nach 34 Spielen wohl noch gut sein wird?
FC Augsburg - VfL Wolfsburg 1:0 (0:0), Tore: 1:0 Phillip Tietz (54.)
Als einziges Team der Bundesliga bleibt Augsburg in der Rückrunde ungeschlagen. Die erste Halbzeit gegen Wolfsburg verlief weitgehend ereignislos. Nur VfL-Verteidiger Denis Vavro sorgte mit einem abgefälschten Rettungsversuch für Gefahr vor dem eigenen Tor – der nach Verletzung zurückgekehrte Keeper Kamil Grabara rettete.
Der Führungstreffer fiel dann auf denkbar simple Art: Cédric Zesiger, von Wolfsburg aktuell an Augsburg verliehen, schlug mit Effet einen langen Ball aus der eigenen Hälfte, Vavro verschätzte sich kolossal, sodass Phillip Tietz plötzlich frei vor dem Tor stand. Der FCA-Stürmer blieb ruhig und spitzelte den Ball an Grabara vorbei. So geht Effizienz.
Wolfsburg versuchte in der Folge viel. Allerdings präsentierten sich die Gastgeber wie schon in den vergangenen Wochen als äußerst robust. Torwart Finn Dahmen packte bis Spielende sicher zu und schraubte seinen laufenden Vereinsrekord für die längste Zu-Null-Serie auf nun 613 Minuten. Nach dem Sieg liegt Augsburg in der Tabelle gleichauf mit dem VfL – und hat die internationalen Plätze langsam in Sichtweite.