Mitten auf einer Landstraße im österreichischen Weinviertel wird eine junge Frau orientierungslos aufgegriffen. Staatsanwältin Fida Emam (Melika Foroutan) erfährt, dass die heute 18-jährige Laura Spindler zwei Jahre zuvor in Wien entführt wurde. Nun gelang es ihr endlich, aus jenem Weinkeller entkommen, in dem sie gefangen gehalten wurde.
Da der Täter aber eine Maske getragen hatte, war er nicht zu erkennen gewesen. Von Lauras Freundin Emilia, die damals ebenfalls verschwunden ist, fehlt nach wie vor jede Spur. Der Krimi „Wiener Blut - Berggericht“ ist am heutigen Montag (20.15 Uhr) im ZDF zu sehen.
Der Besitzer des Kellers, der Wiener Antiquitätenhändler Paul Ritter (Fritz Karl), wird festgenommen. Er beteuert aber immer wieder seine Unschuld. Auch Christiane Koch (Adina Vetter) scheint verdächtig. Sie ist die Betreuerin von Ritters verbitterter Mutter (Barbara Petritsch), die mit antisemitischen und rassistischen Bemerkungen nur so um sich wirft. Doch Fida Emam und Polizist Markus Glösl (Harald Windisch) legen sich schnell darauf fest, dass der merkwürdige Herr Ritter der Entführer sein muss.
Regisseurin Katharina Heigl („SOKO Donau“) erzählt in diesem düsteren Krimi einiges von komplexen Beziehungen von Kindern und ihren Müttern. Sowohl die Staatsanwältin als auch der Tatverdächtige - eiskalt gespielt von Fritz Karl - leben im Film mit ihren eher dominanten Müttern zusammen, die beide nahezu ohne Unterlass dem Rotwein zusprechen.
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Charlotte Schwab (72, „Die Toten am Meer“) als Mutter und Melika Foroutan (48, „Die Kaiserin“) als Tochter fungieren hier als Duo in privater Wohngemeinschaft. Während Frau Schwab mit gehöriger Grandezza und in weiten Roben auftritt, aber in ihrer Rolle schon mal betrunken auf der Toilette einschläft, zeigt sich Schauspielerin Foroutan als toughe und alleinstehende Ermittlerin, die sich privat gern mit einem jungen Mann trifft - ebenso wie ihre Frau Mama.
Einsamkeit ist die große Klammer dieses Krimis - denn selten waren so viele einsame Gestalten auf einmal im TV zu sehen, die alle ein derart tristes Leben zu führen scheinen, dass es einen nur so graust. Den Schauspielerinnen und Schauspielern gelingt es durchweg, das entsprechend glaubhaft zu transportieren. Dazu kommt ein gewisses Maß an Spannung, denn es wird ja fieberhaft nach dem vermissten Mädchen gesucht.
Die Auflösung kommt dann allzu plötzlich und ziemlich holprig um ein paar kunstvoll gedrehte Ecken herum - das Ende offenbart jedoch einen tiefen Abgrund an monströser Unmenschlichkeit.
© dpa-infocom, dpa:250324-930-412410/1
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