Nach der kurzfristigen Sperrung der Ringbahnbrücke ist die Berliner Stadtautobahn am Dreieck Funkturm wieder in beide Richtungen befahrbar. Am Montagmorgen wurde eine Umleitung auf die Gegenfahrbahn der A100 eingerichtet. „Wir haben jetzt alles aufgebaut“, sagte der Sprecher der Autobahn GmbH Nordost, Ralph Brodel.
Um 7.04 Uhr habe man die Umleitung freigegeben. Der Verkehr laufe jetzt „wesentlich besser als letzte Woche“. Auf einer Spur können Autos nun wieder in Richtung Norden fahren. Allerdings ist der eingerichtete Fahrstreifen auf der Gegenfahrbahn nicht für Lkw ab 3,5 Tonnen zugelassen. Das führte am Morgen zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen in den zur A100 parallel laufenden Straßen.

© Sebastian Gollnow/dpa
Ein Leser berichtete aus der Königin-Elisabeth-Straße in Westend: „Die Lärm- und Abgassituation hat sich für alle Anwohner seit heute noch einmal dramatisch verschlechtert.“ Der umgeleitete Verkehr sei keine Lösung, „sondern nur eine Verlagerung und Verschärfung des Problems“.
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Er schickte dem Tagesspiegel ein Foto der Straße, in der sich zahlreiche Lastwagen aneinander reihen. „Neben den Anwohnern in Westend wird auch die Königin-Elisabeth-Straße dieser Belastung sicher auf Dauer nicht standhalten können“, so der Leser.
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Besonders während des Berufsverkehrs sei es hier zu vielen Staus gekommen. Am frühen Nachmittag hatte sich die Lage nach Beobachtungen eines Reporters vorerst beruhigt. Auf dem Messedamm reihten sich jedoch die Lkw aneinander, viele wichen anschließend auf den Kaiserdamm aus.
Ein Sprecher der Verkehrsinformationszentrale (VIZ) bestätigte das Problem. Im nächsten Schritt müsse eine Alternative für den Lkw-Verkehr gefunden werden, „die zumindest besser ist als die Situation jetzt“.
Die alternative Verkehrsführung über die Gegenfahrbahn war nach der kurzfristigen Schließung der Ringbahnbrücke am Mittwochabend dringend notwendig geworden. Die dreispurige Autobahnbrücke führte den Verkehr über die S-Bahn-Gleise in Richtung Norden. Wegen eines sich ausbreitenden Risses im Tragwerk wurde sie nun gesperrt, was ein Verkehrschaos rund um das Autobahndreieck zur Folge hatte.
Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) sagte im Wirtschaftsausschuss zu der Brückensperrung am Montag: „Die Auswirkungen, die diese Sperrung hat, sind sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die Wirtschaft gravierend. Es ist wichtig, dass sehr, sehr zeitnah eine entsprechende Umleitung ermöglicht wird und dass die Wohngebiete geschützt werden.“
Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) sagte auf Radioeins über die neu eingerichtete Spur Richtung Norden: „Die soll für Pkw für die nächsten Monate erhalten bleiben, bis dann tatsächlich der Ersatzneubau oder der Bau der Brücke stattgefunden hat.“ Am Mittwoch will die Autobahn GmbH über das Verkehrskonzept rund um die Sperrung der Ringbahnbrücke informieren.
Nach Angaben eines Sprechers der Verkehrsinformationszentrale kam es nach Freigabe der Umleitung am Montagvormittag noch zu 10 bis 20 Minuten Verzögerung in dem Bereich. Grundsätzlich falle der Berufsverkehr geringer aus als an einem normalen Montagmorgen – viele Menschen verzichteten wohl aufs Auto. Er gehe davon aus, dass sich das Verkehrsaufkommen in den kommenden Tagen auf einem Level einpendeln werde, und Autofahrer im Berufsverkehr mit 20 bis 30 Minuten Verzögerung Richtung Norden rechnen müssten.
Ralph Brodel von der Autobahn GmbH sagte: „Wir wollen, dass der Verkehr auf der Autobahn ist und bleibt.“ Er bat die Autofahrer darum, an die Bewohner angrenzender Wohnviertel zu denken und sich nicht „durch alle möglichen Nebenstraßen zu zwängen“. (mit dpa)