Mit rund 130 Einsatzkräften und 31 Fahrzeugen ist die Feuerwehr am frühen Morgen bei einem Brand in Schöneberg im Einsatz gewesen. Dort brannte nach Feuerwehr-Angaben das Dach eines Wohnhauses in der Czeminskistraße. Das Gebäude wurde vollständig geräumt.
Gegen 4.30 Uhr hätten die Einsatzkräfte begonnen, im fünfgeschossigen Seitenflügel des Hauses den Brand des Dachstuhls zu löschen. Dies habe etwa eine Stunde gedauert, teilte ein Sprecher der Feuerwehr mit. Die Flammen sollen durch den Einsatz zweier Drehleitern schnell gelöscht gewesen sein, das Feuer konnte nicht auf andere Dächer übergreifen.

© Berliner Feuerwehr
Bis circa 9 Uhr sollen die Einsatzkräfte dann „die Kleinarbeit“ erledigt haben. Hierzu zählt das Löschen der Glutnester. „Teilweise mussten die Kollegen auch mit Kettensägen arbeiten“, sagte der Sprecher. Durch die Dachkonstruktion sei es schwierig gewesen, an manche Glutnester zu kommen. Das Löschen von außen sei nicht mehr möglich gewesen.
Zudem mussten die Einsatzkräfte mithilfe spezieller Geräte das Löschwasser aufsaugen beziehungsweise mit Rinnen das Wasser umleiten, um eine Beschädigung der Wohnungen durch das durch die Decke kommende Wasser zu verhindern.
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© dpa/Christoph Soeder
Alle Bewohner konnten das Haus selbstständig verlassen. Da sich der Brand im Dachstuhl befand, seien alle Rettungswege frei gewesen. Verletzt wurde niemand. Zwischenzeitlich mussten die Straße und die Langenscheidtbrücke gesperrt werden.
Gegen Mittag konnten die Feuerwehrleute den Einsatzort wieder verlassen. Nun müsse die Bauaufsicht die Bewohnbarkeit des Hauses beurteilen. Das gesamte Haus sei vermutlich in Folge der Löscharbeiten unbewohnbar, sagte der Sprecher. Eine letzte Kontrolle des Hauses führe die Feuerwehr am frühen Nachmittag durch.
Bezirksamt bestätigt vollständige Sperrung
Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg bestätigte dem Tagesspiegel auf Nachfrage, dass die Bewohnerinnen und Bewohner das Haus vorerst nicht betreten dürfen. Nach dem Brand wurden sowohl der Seitenflügel als auch das Quergebäude vollständig gesperrt, das Betreten sei zu gefährlich.
„Nach Kenntnis der Bauaufsicht kommen einige Betroffene bei Freunden und Verwandten unter“, teilte Eva Majewski (CDU), Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, mit. Auch das Sozialamt soll vor Ort gewesen sein. Falls nötig, könne eine anderweitige Unterbringung veranlasst werden, so Majewski.
Nun liege es am Eigentümer des Gebäudes, den Schaden an der baulichen Substanz zu begutachten. Erst dann könne über das weitere Vorgehen und weiteren Maßnahmen befunden werden. Jedoch könne die Bauaufsicht nicht einschätzen, wie lange dies dauern werde.
Feuerwehr: „moderne Technik und fähige Mitarbeiter“
Dass der Brand so schnell gelöscht werden konnte, habe vor allem an der Kompetenz der Mitarbeiter gelegen, sagte der Sprecher. „Es waren recht beengte Verhältnisse, doch durch moderne Technik und fähige Kollegen war es möglich und auch maßgeblich, dass sich das Feuer nicht ausgebreitet hat.“

© dpa/Christoph Soeder
Der Sprecher appelliert jedoch an die Mitbürgerinnen und -bürger: „Dass es heute so gut funktioniert hat, lag auch daran, dass wir gut durch die Straßen gekommen sind“, sagte er. Die Zufahrten zu dem Gebäude seien frei gewesen, trotz der engen Straßen. „Halten Sie die Wege frei und parken Sie nicht in den Kreuzungen.“ Jede Behinderung koste Zeit. Poller habe es keine gegeben.
Auch warnte er Fahrradfahrerinnen und -fahrer davor, zu schnell durch eine Einsatzstelle zu fahren. So ein Ort sei für sie besonders gefährlich. Fahrradfahrende könnten übersehen und verletzt werden, beispielsweise durch die hinteren Fahrzeugtüren, bei denen es keine Spiegel gibt. Auch können Einsatzkräfte wegen Atemschutzmasken und der Lautstärke Menschen übersehen oder überhören. Die Schläuche seinen ein weiteres Risiko, da sie unter hohem Druck stehen und – wenn auch eher selten – platzen könnten.
„Einsatzstellen sollten, wenn möglich, immer umfahren werden. Falls Sie doch durchfahren sollten, fahren Sie langsam“, sagte der Sprecher. Die Polizei musste bei dem Brand in Schöneberg weiterer Einsatzkräfte dazurufen, um die Straße vollständig absperren zu können.