Die Saarlouis Royals haben das Potenzial, zum Angstgegner von Albas Basketballerinnen zu werden. Nach dem gelungenen Start in die Halbfinal-Serie gegen die Saarländerinnen am vergangenen Samstag, setzte es am Montag eine neuerliche Niederlage: die vierte seit Anfang Dezember.
Zwar waren es am Ende nur drei Punkte – doch so richtig in Gefahr geriet der 70:67-Erfolg der Pokalsiegerinnen nie. Sie gleichen nicht nur in der „Best-of-Five“-Serie zum 1:1 aus – sondern tankten auch ordentlich Selbstvertrauen. Nun ist vor allem die mentale Stärke der Berlinerinnen gefragt, wenn es am Freitag mit Spiel drei in Saarlouis weitergeht.
Das Halbfinale gegen Saarlouis
- Spiel 1: 66:57 für Alba in der Sömmeringhalle
- Spiel 2: 70:67 für Saarlouis in der Sömmeringhalle
- 11. April, 19 Uhr, in Saarlouis
- 13. April, 15 Uhr, in Saarlouis
- falls nötig: 15. April, 19 Uhr, in der Sömmeringhalle
Albas Fans hatten gehofft, dass ihr Team das Mittel gegen die Royals pünktlich zu den Play-offs gefunden hätte. Doch die Saarländerinnen wirkten doppelt motiviert, wenigstens einen Sieg aus Berlin zu entführen. Mit einem 8:0-Lauf legten sie los und zwangen Albas Trainer Cristo Cabrera zu einer frühen Auszeit. Die half allerdings wenig: Das erste Viertel ging mit 26:10 deutlich an Saarlouis.
„Sie waren einfach aggressiv, denn sie mussten gewinnen“, sagte Cabrera, war mit der Leistung seiner Mannschaft aber weitgehend zufrieden. „Wenn man auf die Statistik schaut, haben wir nur ein Viertel verloren, nämlich das erste – aber leider mit zu vielen Punkten.“ Irgendwie war das schon die Vorentscheidung.
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Die Royals erspielten sich früh einen so klaren Vorsprung, dass Alba ihn zwar im Laufe der Partie verkleinern, aber letztlich nie wieder aufholen konnte. „Die anderen drei Viertel haben wir gewonnen. Aber wir haben sie im ersten Viertel zu offen werfen lassen und in der Defense gab es zu Beginn einige Missverständnisse. Das hat uns das Spiel gekostet“, sagt der Trainer.
Die haben uns schon dreimal geschlagen, in der Saison und im Pokal. Und nun schon wieder. Jedes Mal wachsen die ein bisschen mental.
Tessa Stammberger über Gegner Saarlouis Royals
Zu Albas Besten am Montag zählte Tessa Stammberger. Mit 14 Punkten führte sie die Aufholjagd der Hausherrinnen vor 1770 Fans in der Charlottenburger Sömmeringhalle mit an. Den verkorksten Start ihres Teams bezeichnete sie als typisches Phänomen in den Play-offs.
„Das zweite Spiel in so einer Serie ist immer schwierig, wenn man das erste gewonnen hat. Die sind super hungrig und wir spielen weiter so, wie wir es im ersten Spiel gemacht haben – aber eben nicht konstant die ganze Zeit. Das merkt man im ersten Viertel von Spiel zwei oft.“ Selbst wenn man über diese Dynamik wisse, sei es nicht einfach, diese zu verhindern.
Für die 31-Jährige ist der Schlüssel zum Einzug ins Finale vor allem der Kopf: „Wir wussten zwar, was auf uns zukommt. Aber die Mannschaft, gegen die wir im ersten Spiel gespielt haben, war nicht dieselbe – personell natürlich schon, aber nicht mental.“ Dass die Royals nun schon den vierten Sieg innerhalb weniger Monate gegen die Berlinerinnen geholt haben, könnte sich tatsächlich zum entscheidenden Faktor in der Serie entpuppen.
Stammberger sagt: „Die haben uns schon dreimal geschlagen, in der Saison und im Pokal. Und nun schon wieder. Jedes Mal wachsen die ein bisschen mental. Das ist das Tolle an den Play-offs – sie werden eben auch im Kopf entschieden.“
Am Freitag (19 Uhr) und Sonntag (15 Uhr, jeweils live bei sporttotal.tv) geht es für Berlins Basketballerinnen dann in Saarlouis darum, das Mental Game für sich zu entscheiden. „Wir müssen jedes Spiel einzeln betrachten und in die dritte Partie frisch einsteigen. Wir müssen einfach stark bleiben, jede einzelne, aber auch als Team. Das wird jetzt der Test sein – und ich freue mich drauf“, sagte Stammberger.
Trainer Cabrera glaubt trotz des kleinen Rückschlags an seine Mannschaft: „Das ist eine sehr ausgeglichene Serie. Der Einsatz und der Wille im Team sind da, daran müssen wir nicht arbeiten. Wir müssen natürlich über ein paar Dinge sprechen, um in Angriff und Verteidigung mehr Flow zu bekommen. Sie haben uns mit ihrer Physis bisher sehr gut daran gehindert. Dass wir da Anpassungen machen, wird ein wichtiger Schlüssel sein am Freitag.“