Die am schnellsten wachsende Profisparte im Teamsport ist der Basketball – bei den Frauen. Denn dort boomt es rund um die US-Profiliga WNBA regelrecht, da kommt nach neuesten Erhebungen auch der Fußball der Frauen nicht mit.
Doch abseits dieser beiden Big Player sieht es dann auch im Teamsport sehr mau aus, wie im Eishockey zum Beispiel. Da gibt es auch nach Einführung der nordamerikanischen Profiliga PWHL im vergangenen Jahr nur sehr langsame Fortschritte, was die Strukturen angeht. So wird auch die am Mittwoch in Tschechien beginnende Weltmeisterschaft auf ein geringes öffentliches Interesse stoßen.
Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) steht mit seinem Frauenteam inzwischen recht gut da. Auch dieses Mal wird Streaminganbieter Magentasport alle Spiele des deutschen Teams live zeigen. Und die Erwartungen sind nach geschaffter Olympiaqualifikation und einem respektablen sechsten Platz bei der WM in den USA im Vorjahr auch recht hoch.
Wir wollen eine Medaille.
Jeff MacLeod, Trainer der deutschen Eishockey-Frauen
Gleich zum Auftakt bekommen es die Deutschen am Mittwoch in Budweis nach dem Frühstück (11 Uhr, live auf Magentasport) mit den Schwedinnen zu tun, gegen die sie 2024 1:0 gewinnen konnten und sich so den Weg ins Viertelfinale ebneten. Dort war dann nach vier Siegen in der Gruppenphase recht unglücklich nach einem 0:1 gegen Tschechien Feierabend.
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Norwegen, Ungarn und Japan sind die anderen Gruppengegner der Deutschen, die ersten drei kommen ins Viertelfinale, die anderen zwei Teams steigen ab.
Zum letzten Mal der alte WM-Modus
Zum letzten Mal nämlich gibt es bei einem WM-Turnier zwei nach Leistung (oder besser erwarteter Leistung) getrennte Gruppen. In der stärkeren spielen die beiden für die restliche Konkurrenz zu starken Teams aus Kanada (13 Titel, aktuelle Weltmeisterinnen) und den USA (10 Titel). Die Tschechen, Finnen und Schweizer sind da nur Sparringspartner, aber automatisch im Viertelfinale.

© dpa/Carmen Jaspersen
Für Christian Künast, Sportdirektor beim DEB, ist es ein Segen, dass dieser seltsame Modus bei dieser WM zum letzten Mal angesagt ist. „Denn so wie es bisher lief, macht es ja keinen Sinn“, sagt Künast. Teams wie die Schweizer zum Beispiel könnten sich quasi warm machen, während in der unteren Gruppe schon gegen den Abstieg gekämpft werden müsse.
Damit sollten die Deutschen nichts zu tun haben, in der Vorbereitung kam das Team von Bundestrainer Jeff MacLeod zu knappen Siegen gegen die Schweiz und Japan. Für das Turnier selbst sieht Ronja Jenike, Ex-Nationalspielerin und Frauenbeauftragte des DEB, die Situation recht günstig, vielleicht seien die Chancen auf eine Medaille „sogar höher als bei den Männern bei der WM“ im Mai.
Eishockey-WM der Frauen, Vorrunde
Schweden - Deutschland, 9. April, 11 Uhr
Norwegen - Deutschland, 12. April, 15 Uhr
Deutschland - Ungarn, 14. April, 11 Uhr
Deutschland - Japan, 15 April, 15 Uhr
Magentasport überträgt alle deutschen Spiele und weitere Partie in den K.o.-Phase live.
Dabei kann es natürlich nur um Bronze gehen, denn gegen die Teams aus Nordamerika ist wohl in einem Halbfinale nichts drin und dann ist da sicher auch noch Gastgeber Tschechien nicht zu unterschätzen. Zuletzt stand das Team dreimal im Halbfinale. MacLeod sagt trotzdem: „Wir wollen eine Medaille.“
Gestützt auf Torhüterin Sandra Abstreiter und Laura Kluge, die beide in der PWHL engagiert sind – Kluge spielt dort häufiger als Abstreiter –, sieht Jenike ein junges deutsches Team mit Aussicht. „Die vierte Reihe ist quasi eine U16-Reihe“, sagt sie. „Es ist super zu sehen, dass da innerhalb des Teams Druck von unten kommt. Die Entwicklung ist positiv.“