Es ist die Champions League, in der Borussia Dortmund in dieser Saison zu überzeugen weiß. In der Bundesliga dagegen hat der Klub so seine Probleme. Die Rückschläge machen nun aber auch vor dem Wohlfühl-Wettbewerb nicht mehr halt. Gerade erst schien der Bundesliga-Achte für den Höhepunkt in der Champions League und das Prestigeduell mit dem FC Bayern wieder bereit. Doch dann folgte kurz vor dem Viertelfinale gegen den FC Barcelona ein weiterer Rückschlag.
Dass sich mit Nationalspieler Nico Schlotterbeck einer der konstantesten Leistungsträger schwer verletzte, trifft die Westfalen vor dem Hinspiel am Mittwoch (21 Uhr/Dazn) im Estadi Olimpic hart. Denn gerade auf die Dortmunder Defensive dürfte beim spanischen Tabellenführer angesichts der Power von Jungstar Lamine Yamal und des einstigen BVB-Torjägers Robert Lewandowski Schwerstarbeit zukommen.
„Die haben eine wahnsinnige Qualität“, sagte BVB-Torhüter Gregor Kobel vor dem Abflug am Dienstag. Und wie fit die zuletzt angeschlagenen Abwehrspieler Ramy Bensebaini und Niklas Süle wieder sind, ist auch noch unklar. Schlotterbeck wird wegen eines Meniskusrisses für den Rest der Saison ausfallen.
Schlotterbeck mit emotionaler Botschaft
Der schwer am Knie verletzte Nationalspieler Nico Schlotterbeck hat in einer emotionalen Nachricht an seine Fans eine mehrmonatige Reha angekündigt. Der 25-Jährige fehlt nicht nur dem BVB für den Rest der Saison, sondern auch Bundestrainer Julian Nagelsmann im Kampf um den Sieg in der Nations League. „Es wird eine lange und herausfordernde Reise, aber ich bin fest entschlossen, alles zu tun, um wieder topfit zu werden“, schrieb der Innenverteidiger von Borussia Dortmund bei Instagram.

© imago/Jan Huebner/imago/Jan Huebner
Schlotterbeck hat sich einen Meniskusriss im linken Knie zugezogen. Während seiner Reha will er sich aus der Öffentlichkeit und den sozialen Medien zurückzuziehen, „um mich voll und ganz auf meine Genesung zu konzentrieren – und vor allem, weil ich es für mich und meinen Kopf brauche“.
Trainer Niko Kovac schien es zwei Monate nach seinem Amtsantritt mit einer Systemumstellung und viel Rückendeckung für die kritisierten Spieler gerade gelungen zu sein, seine viel gescholtene Mannschaft in die Spur bekommen zu haben. Nun muss er wieder tüfteln.
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„Wir freuen uns auf die Spiele und werden mit ganz viel Energie nach Barcelona fliegen. Und mit dem Spiel in München könnte die Konstellation nicht schöner sein“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem 4:1 beim direkten Liga-Konkurrenten SC Freiburg.
„Das ist das, wofür wir alle leben – wovon wir alle träumen als kleine Jungs“, befand Kovac, der den BVB zuletzt mit zwei wichtigen Bundesliga-Siegen wieder in Schlagdistanz zumindest der Europapokalränge manövriert hat. Ob es am Ende indes wieder zum eigentlichen Minimalziel der erneuten Qualifikation für die Champions League reicht, ist fraglich.
Insofern wollen die BVB-Profis die Highlight-Spiele gegen Barça besonders genießen – und sie rechnen sich tatsächlich Chancen auf einen Coup aus. So offensivstark die Katalanen auch sind, in der Defensive ist die Flick-Elf recht anfällig.
„Ich glaube, dass wir da auf jeden Fall was holen können. Und zu Hause bin ich überzeugt, dass wir sehr gut spielen werden. Von daher: Das wird schon“, sagte Angreifer Karim Adeyemi forsch.
„Wir fahren jetzt mit einer guten Energie dahin und werden versuchen, uns eine gute Ausgangsposition zu erarbeiten. Wir wissen, dass bei uns im Rückspiel einiges möglich sein kann“, sagte Kehl. Er erinnerte daran, dass der BVB in dieser und der vergangenen Saison auf der großen Champions-League-Bühne deutlich stärker agierte als in der Bundesliga. „Wir haben gerade international da schon das ein oder andere Wunder bewirkt.“
Auch wenn die Wiederholung einer Finalteilnahme aus der vergangenen Saison diesmal doch etwas vermessen erscheint – die Spieler glauben ans Weiterkommen: „Es kann alles passieren“, sagte Kapitän Emre Can im „Kicker“-Interview. „Für mich ist es vor allem ein Zeichen, dass wir mit den großen Mannschaften in Europa mithalten können. Das haben wir schon in der vergangenen Saison mit dem Einzug ins Finale unter Beweis gestellt. Und das zeigen wir auch in dieser Saison wieder.“ (dpa)